Nach einem Jahr intensiver Vorbereitung war es endlich soweit: Am 4.10.2013 trafen wir uns gut gelaunt und erwartungsvoll am Bahnhof Wutha-Farnroda, um unsere Chorfahrt nach Dresden anzutreten.
Der erste Zwischenstopp in Erfurt wurde zur Nahrungsaufnahme genutzt, sodass wir frisch gestärkt für die Weiterreise waren. Dies war auch dringend nötig, denn die ab dann alles bestimmende Neigetechnik des Zuges, forderte den Meisten das Äußerste an Kraft und Konzentration ab, um diesen Höllenritt zu überstehen. Unser Mitgefühl geht an dieser Stelle nochmals an Sylvia :-) Aber auch der Genuss geistiger Getränke forderte einiges an Standkraft. Allem voran Lothars Super-Eierlikör.
Dresden empfing uns mit strahlendem Sonnenschein. Nach kurzem Weg erreichten wir unsere Unterkunft und bezogen unsere Zimmer. Nach einem ersten Rundblick über die Stadt, starteten wir in kleinen Gruppen, das Zentrum zu erobern. Zwinger im Sonnenschein, Elbterrassen oder Frauenkirche: wir waren begeistert.
Zum Abendbrot trafen wir uns alle wieder in der Jugendherberge. Dann stand der erste Höhepunkt an. Wir besuchten gemeinsam „Die Herkuleskeule“. Dort erlebten wir einen fantastischen, schreiend komischen Abend mit dem Kabarettisten Erik Lehmann, der unsere Lachmuskeln strapazierte, ob als Uwe, Edmund Stoiber oder Arbeitsamtmitarbeiter.
Zurück in der Herberge ließen wir den Abend in der U-Bootbar aus“klingen“. Denn in geselliger Runde mit Münsteraner Wanderherren und irisch-englischen Gästen wurde so manches Lied gesungen und so manches Tröpfchen getrunken.
Der nächste Tag begann mit dem gemeinsamen Frühstück. Dann erwartete uns schon Jana, eine nette Fremdenführerin. Nach einer kurzen Einführung in die Geschichte Dresdens und August des Starken startete unsere rund 2 stündige Stadtrundfahrt. Originell, unterhaltsam und informativ ließen wir uns von den Schönheiten Dresdens verzaubern. Die historische Altstadt, die Neustadt, den schönsten Milchladen der Welt, den großen Garten, die Villenviertel mit dem „Blauen Wunder“, die malerischen Elbauen mit ihren drei Schlössern und noch vieles mehr konnten wir, auch Dank des fahrerischen Könnens unseres Busfahrers, der uns auch durch engste Gassen manövrierte, bewundern.
Auf dem anschließenden Stadtrundgang erreichten wir, zur Freude Aller, noch rechtzeitig die Frauenkirche und konnten dort, kurz vor Schließung wegen einer Andacht, noch einen schnellen Blick ins Innere erhaschen und vor vollem Haus „Alta trinita“ darbieten. Im Zwinger endete die Stadtführung und wir verabschiedeten unsere nette Begleiterin.
Und schon wartete der nächste Höhepunkt auf uns. Im „Sophienkeller“ war das Mittagessen bestellt. In den historischen Gewölben des Taschenbergpalais wurden wir in die Welt August des Starken, ins 18. Jahrhundert entführt. In der offenen Feldküche brutzelten Spanferkel am Spieß und machten Appetit. Auch der Rundgang im Gewölbe mit Klosterbäckerei, dem Alchimistenkeller, dem Gewölbe, in dem einst Johann Friedrich Böttger das Geheimnis des Porzellan löste und das „Weiße Gold erfand, Freiherrentafel, dem großen und kleinen Zunftgewölbe oder aber im Wächtergang, ließen sich viele interessante Zeugnisse entdecken, die Auskunft geben über das Leben vergangener Zeit.
Nachdem alle ausgiebig getafelt hatten, stiegen wir wieder ans Sonnenlicht empor. Jeder hatte die Möglichkeit, den Nachmittag frei zu gestalten und ein Museum zu besuchen oder das eine oder andere Fleckchen in Ruhe zu bestaunen.
Für den Abend hatten Viele einen Platz auf einem historischen Schaufelraddampfer zu einer Dixielandfahrt gebucht. Bei beschwingter Musik genossen alle die Fahrt von der abendlich beleuchteten Altstadtkulisse, vorbei an Schloß Albrechtsberg, Lingnerschloß und Schloß Eckberg nach Pillnitz.
Aber auch die nicht so Seetüchtigen verbrachten einen schönen Abend .Mit nächtlichem Rundgang auf den Balustraden des Zwinger, Bummel durch die Gassen, einem leckeren Essen und köstlicher Feuerzangenbowle mit Blick auf die Frauenkirche klang der Tag aus. Heimgekehrt in die Herberge fanden sich noch einige Nachtschwärmer zum Schlaftrunk in der Bar ein, wo diesmal noch Geburtstagsständchen für die Wanderfreunde gesungen wurden.
Deshalb begann der letzte Tag unserer Reise mit einigen müden Gesichtern.
Nach dem Frühstück verabschiedeten wir uns von unseren Freunden aus Westfalen mit 3 Liedern. Nach einem Abschlußfoto machten wir uns auf den Weg zur S-Bahn. Denn ein letzter Höhepunkt
wartete auf uns: Der Besuch des Panometer. Dort ist derzeit ein imposantes, detailreiches Panoramabild zu sehen, welches die Stadt zur Zeit des Barocks zeigt. Den täuschend echten, überwältigenden Panoramablick auf die Elbestadt macht ein 360°- Monumentalbild möglich. Das 105m lange und 27m hohe realistische Abbild Dresdens schuf der Berliner Künstler Yadegar Asisi. Von der Aussichtsplattform der ehemaligen Hofkirche lässt sich der Trubel unten in der Altstadt bestens beobachten: Kutschen fahren, Edelmänner und Hofdamen flanieren, viele berühmte Persönlichkeiten aber auch Szenen des täglichen Lebens, unzählige interessante Details fesseln das Auge. Wir waren uns alle einig: Das war der krönende Abschluß einer rundum gelungenen, toll organisierten, erlebnisreichen und fröhlichen Chorfahrt.
Nach einer weiteren Schaukelfahrt mit der Bahn erreichten wir den Bahnhof Wutha-Farnroda, wo wir schon von unseren sehnsüchtig wartenden Strohwitwern und Familien empfangen wurden.
Danke für drei tolle Tage!
Und nun noch etwas in eigener Sache. Ich freue mich, dass diese Fahrt allen Mitreisenden gefallen hat und hoffe, sie bleibt uns in guter Erinnerung.
Zum Abschluss noch zwei Fotos meinerseits, und für einige noch etwas zum Schmunzeln. :-)
Euer Thomas
Mitwirkende an diesem Layout waren:
Bilder: Bärbel Schönewald, Manfred Lange, Thomas Werner
Text: Antje Wohlfarth-Pohl
Gestaltung: Thomas Werner